Als Aphasien bezeichnet man Sprachstörungen, die in Folge einer Hirnschädigung auftreten können. Die häufigsten Ursachen sind:
Durch eine Schädigung der Hirnregionen, die für die sprachlichen Fähigkeiten wichtig sind, kann es zu Störungen des Sprechens, des Verstehens, des Lesens und des Schreibens kommen. Die intellektuellen Fähigkeiten dagegen – Denken, Planen und Gedächtnis – sind für gewöhnlich nicht beeinträchtigt.
Störungen des Sprachverständnisses
Das Gehörte kann nicht richtig entschlüsselt oder interpretiert werden. Das Gehör ist nicht beeinträchtigt.
Störungen der Wortwahl und Wortfindung
Ein Wort kann nicht mehr genannt werden, oder es wird stattdessen ein anderes Wort genannt.
Störungen der Lautstruktur
Die Lautstruktur der Wörter ist fehlerhaft, sodass das Wort leicht verändert wird oder aber gar nicht mehr verständlich ist.
Störungen von Satzbau und Grammatik
Es kommt zu Satzabbrüchen, zur Verkürzung von Sätzen, zu Wortstellungsfehlern im Satz, oder Teile des Satzes werden verdoppelt.
Automatisierte Sprache
Im schwersten Fall wird immer wiederkehrend eine Silbe, ein Wort oder eine Redephrase geäußert, ohne dass dies kontrolliert werden kann.
Störungen des Redeflusses
Manche Aphasiker haben eine übersteigerte Redeweise, andere eine verminderte, unflüssige Sprachproduktion mit starker Sprechanstrengung.
Störungen der Schriftsprache
Sowohl das Lesen als auch das Schreiben können beeinträchtigt sein.
Man unterscheidet je nach Auftreten der Symptome folgende Aphasieformen:
Zusätzlich zu den sprachlichen Symptomen leiden Aphasiker häufig an Halbseitenlähmung, Sehstörungen, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen sowie Gefühlsschwankungen bis hin zur Depression.
Die Voraussetzungen für einen ungestörten Spracherwerb beginnen mit der Schwangerschaft. Hierbei entwickelt das ungeborene Kind seine biologischen Anlagen, um Sprache erwerben und anwenden zu können. Nach der Geburt kommt die sprachliche Zuwendung seitens der Eltern, Geschwister, Verwandten und anderer Menschen hinzu.
Der Spracherwerb beginnt lange bevor das Kind selber sprechen kann. Er umfasst verschiedene Bereiche: die Aussprache, den Wortschatz, die Grammatik, die Anwendung von Sprache, das Sprachverständnis, den Redefluss und nicht zuletzt das Sprachgefühl.
Eigentlich ist es immer wieder ein kleines Wunder, dass viele Kinder ohne große Mühe sprechen lernen. Doch zahlreiche von ihnen haben Schwierigkeiten dabei. Um solche Störungsformen des Spracherwerbs wird es im Folgenden gehen.
Wir sprechen von gestörter Sprachentwicklung, wenn es zu deutlichen zeitlichen Verzögerungen und/oder anders als normal verlaufenden Entwicklungen in mehreren sprachlichen Bereichen kommt. Als Faustregel gilt das Alter von ca. vier Jahren. Spricht Ihr Kind dann noch auffällig anders als andere Kinder, sollte es dringend Fachleuten vorgestellt werden.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, um sprachentwicklungsgestörte Kinder im Alltag zu unterstützen. Wir beraten Sie umfassend und individuell. Eine ausführliche Elternberatung ist bereits ab 2 Jahren möglich. Wir sind speziell ausgebildet für sogenannte späte Sprecher (Late Talker), die wir ab 2,5 Jahren nach dem Patholinguistischen Ansatz für Late Talker (Siegmüller/Kauschke) und Zollinger therapieren. Wir wenden darüber hinaus einen speziellen Behandlungsansatz für Kinder mit schwerer Sprechstörung (C. Marks-Wilhelm) an. Diese Kinder zeigen vor allem in der Sprechbewegungsplanung und –durchführung Auffälligkeiten (Verbale Entwicklungsdyspraxie). Sprechen Sie uns bei Fragen gerne darauf an.
Als Dysarthrie und Sprechapraxie werden Sprechstörungen bezeichnet, die in Folge einer Hirnschädigung auftreten können. Sie können sich in mangelnder Artikulationsgenauigkeit und –geschwindigkeit, in Problemen mit der Stimmgebung und der Sprechatmung sowie in Schwierigkeiten im Sprechtempo, in der Akzentsetzung und Betonung äußern. Je nach Ausprägung der einzelnen Symptome ist die Verständlichkeit des Sprechens beeinträchtigt.
Bei folgenden Grunderkrankungen können Sprechstörungen auftreten:
Bei der Behandlung von Sprechstörungen bei der Parkinson’schen Erkrankung bieten wir eine spezifische verhaltensbasierte Dysarthrietherapie an, bei der die Wiederherstellung der Verständlichkeit durch Anhebung der Sprechlautstärke im Vordergund steht.