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Kommunikation

Störungen bei Kindern und Jugendlichen

Störungen bei Erwachsenen

Pragmatisch-kommunikative Störungen bei Kindern

Kinder mit pragmatisch-kommunikativen Störungen haben Schwierigkeiten in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Es fällt ihnen schwer, ihre Sprache der jeweiligen Situation anzupassen. Pragmatisch-kommunikative Störungen können sich wie folgt auswirken:

  • Das Kind fällt im Gespräch häufig ins Wort oder lässt zu lange Pausen entstehen.
  • Das Kind zeigt einen unpassend hohen Gesprächsanteil und wechselt nicht in die Zuhörerrolle.
  • Das Kind wechselt ohne Überleitung von Thema zu Thema.
  • Das Kind schätzt das Hintergrundwissen beim Gesprächspartner falsch ein und lässt wichtige Informationen weg, die für das Verstehen wesentlich sind.
  • Witze, Ironie oder indirekte Anweisungen werden nicht verstanden, sondern wörtlich genommen.
  • Das Kind hat Probleme, eine Geschichte mit rotem Faden zu erzählen
  • Mangelnde nonverbale Kommunikation

Als Folge von pragmatischen Störungen zeigen die Kinder häufig Probleme bei sozialer Interaktion und ziehen sich zurück. Oftmals haben sie ein negatives Selbstwertgefühl und Schwierigkeiten, Freundschaften zu schließen oder aufrecht zu erhalten.

Pragmatische Störungen können isoliert oder in Zusammenhang mit anderen Störungen auftreten. Bekannt sind pragmatische Störungen bei:

  • Sprachentwicklungsstörungen
  • Redeflussstörungen
  • Stimmstörungen
  • Verhaltens- und emotionalen Problemen
  • Epilepsie
  • genetischen Syndromen
  • Autismus-Spektrum-Störungen

Selektiver Mutismus

Als selektiven Mutismus bezeichnet man eine angstbedingte Kommunikationsstörung meist im Kindes- und Jugendalter. Er zeigt sich in einem Schweigen, das in bestimmten Situationen oder gegenüber ausgewählten Personen auftritt. Die Betroffenen sprechen oft zu Hause, innerhalb der Kernfamilie, ungehemmt, während sie außerhalb, z.B. im Kindergarten, in der Schule, in Geschäften, beim Arzt schweigen und bisweilen wie erstarrt wirken.

Kognitive Kommunikationsstörungen

Kognitive Kommunikationsstörungen (auch: nicht-aphasische Kommunikationsstörungen oder kognitive Dysphasie) haben häufig eine Schädigung des Gehirns als Ursache. Dies kann z.B. ein Schädel-Hirn-Trauma, ein Schlaganfall oder eine neurodegenerative Erkrankung wie eine Demenz, Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose sein.

Die Betroffenen haben mit der kommunikativen Verwendung von Sprache Probleme, obwohl keine Störung im Satzbau (Syntax) oder der Lautform von Wörtern (Phonologie) vorliegt. Ihr sprachlicher Ausdruck ist unpräzise und semantisch vage mit der Folge, dass Gesprächspartner die Redeabsicht und den Inhalt von Äußerungen nicht verstehen können. Neben den Problemen im Wortabruf kommt es auch zu häufigen Themawechseln, dem Verlieren in Details bis hin zur Weitschweifigkeit. Oft ist auch das Verstehen von bildhafter Sprache gestört, wie bei Metaphern oder Redewendungen. Die Patienten können die intendierte Bedeutung nicht verstehen, sondern verstehen die Äußerungen wortwörtlich. Auch das Verstehen von Witz, Satire und Ironie fällt schwer und beeinträchtigt damit die Kommunikation.